Aufbau SDS Bayern

Diskussionspapier für den Landesvorstand am 08.12.2018

In Bayern gibt es aktuell drei bis fünf (teil)aktive SDS Gruppen an den Hochschulen. Ein Landesverband des SDS in Bayern existiert de facto nicht. Die Gruppen arbeiten unabhängig voneinander und wünschen sich bessere Unterstützung durch die Partei beim Aufbau von funktionierenden Strukturen. Aufgrund von relativ kurzen Studienzeiten und hohem Leistungsdruck im Zuge der Bologna-Reformen, haben die meisten Studierenden nur wenige Semester Zeit, sich überhaupt mit Hochschulpolitik zu befassen.
Dennoch: Als jüngster Landesverband mit vielen studierenden Mitgliedern hätten wir aktuell großes Potentiale auch in der Hochschullandschaft Fuß zu fassen. Der SDS kann unser Türöffner ins studentische Milieu sein und durch eine enge Anbindung an den Jugendverband und die örtlichen Kreisverbände die Funktion einer Vorfeldorganisation übernehmen. Gerade in Bayern wäre linke Hochschulpolitik außerdem dringend nötig. Durch das von den Hochschulen zur Verfügung gestellte Veranstaltungsbudget könnten zudem Politiker_innen unserer Partei für Vorträge an bayerische Hochschulen geholt werden.

Einzig: Wir wissen nicht, welche Mitglieder überhaupt und wenn ja, wo studieren und es gibt daher aktuell auch keine koordinierte Vernetzung unter in Bayern studierenden Mitgliedern. Nur wer online der LINKEN beitritt kann einen Beruf – hier: Student – angeben. Diese Daten sind heute zumeist nicht mehr aktuell. Oft stimmt auch der angegebene Wohnort nicht mit dem Studienort überein. Viele Studierende haben ihren Hauptwohnsitz bei ihren Eltern und sind deshalb dort im Kreisverband organisiert bzw. gemeldet. Eine Vernetzung zu organisieren ist so nahezu unmöglich.

Daher schlagen wir vor, alle Mitglieder unter 27 zunächst per Mail und in einem zweiten Schritt jene, die nicht geantwortet haben, telefonisch abzufragen, ob sie studieren, wenn ja, wo was und wie lange sie noch studieren. Wir erklären sich bereit, diese Abfrage durchzuführen.

Bei Neumitgliedern in der entsprechenden Altersgruppe sollte diese Abfrage künftig bestenfalls direkt nach dem Eintritt passieren. Auf Basis der so erhobenen Daten sollte jährlich eine erneute Abfrage durchgeführt werden.

Sobald die Daten gesammelt sind, müssen die interessierten Studierenden zusammengebracht werden. Und unter Anleitung des Bundesverbands, können Gruppen aufgebaut werden. Die lokale Kreisverbände sollten dabei mit eingebunden werden.

Damit die einzelnen SDS-Gruppen schnell in die (hochschul)politische Arbeit einsteigen können, muss diesen eine finanzielle Starthilfe des Landesverbandes zur Verfügung gestellt werden. Wir schlagen daher vor, die einzelnen Gruppen wie LAGs zu behandeln und ihnen, sofern sie die entsprechenden formalen Ansprüche (Protokolle, Nachweis der Aktivität) erfüllen, 250€ im Jahr zur Verfügung zu stellen, die beim Landesverband abgerufen werden können.

Nicole Gohlke hat außerdem angeboten, ab 2019 wieder jährlich eine Bundestagsfahrt speziell Student_innen anzubieten, um deren Vernetzung zu stärken.

Marius J. Brey, Eva Kappl

Jugend in Bewegung

Dikskussionspapier für den Landesvorstand

Seit der Bundestagswahl konnte die bayerische LINKE über 1.000 Neueintritte verzeichnen. Zwei Drittel dieser neuen Mitglieder sind noch keine 35 Jahre alt. Wir sind damit jetzt der jüngste Landesverband in unserer Partei und erleben einen Generationenwechsel auf allen politischen Ebenen. Schon zur Landtagswahl waren 39 unserer 91 Stimmkreiskandidierenden 35 Jahre oder jünger. Viele der Neuankömmlinge waren aber zuvor noch nie in einer Partei oder überhaupt politisch aktiv. Unsere Strukturen sind für sie nicht immer leicht zu verstehen und in manchen Kreisverbänden kommt es nicht zu einem Wandel, sondern zu einem Aufeinanderprallen zwischen jung und alt, zwischen neu und schon länger dabei. Unsere Aufgabe muss es sein, den Generationenwechsel zu begleiten und zu strukturieren. Insbesondere mit Hinblick auf die Kommunalwahlen müssen wir die neuen Mitglieder fit für die politische Arbeit machen. Wir müssen bestehende Konflikte beilegen und möglichst neue verhindern. Um herauszufinden, wieso die jungen Menschen zu uns stießen, wo sie bei ihren ersten Schritten in der Partei Schwierigkeiten hatten oder haben und was für eine Partei sie sich wünschen, möchten wir die jungen Parteimitglieder einladen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Alle Parteimitglieder unter 35, die in Vorstandsämtern sind oder sich vorstellen könnten, in ihrem Orts- oder Kreisverband Ämter zu übernehmen sollen daher zu einer Konferenz unter dem Motto “Jugend in Bewegung” zusammenkommen. Die Konferenz soll an einem Samstag im Juni und im Nürnberger Gemeindehaus Dreieinigkeit stattfinden. An diesem Samstag soll es einen Vortrag der Kommission politische Bildung zu den Strukturen unserer Partei geben, einen Workshop zur Kommunalwahl sowie einen zu alternativen Aktionsformen und genug Zeit eingeplant sein um sich über Probleme und Wünsche auszutauschen. In einer Ideenwerkstatt sollen Vorschläge gesammelt werden, wie die Partei Hürden für junge Menschen beseitigen oder zumindest senken kann. Die Ergebnisse sollen gesammelt und im Landesvorstand diskutiert werden.

Marius Brey, Eva Kappl

#KeineMehr

#KeineMehr

Heute ist der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. 2017 wurden in Deutschland 147 Frauen von ihrem (Ex)Partner getötet. 227 Frauen überlebten einen Tötungsversuch. Jeden Tag versucht also ein Mann in Deutschland seine (Ex)Partnerin zu töten, jeden dritten Tag gelingt es ihm. Dazu kommen zehntausende Fälle von einfacher und gefährlicher Körperverletzung.
Seit 2013 gibt es das Hilfetelefon gegen Gewalt. Es bietet erste Unterstützung: anonym und zu jeder Uhrzeit. Grundsätzlich eine gute Institution, aber kein Ersatz für Prävention und Schutzräume. Wenn Frauen aus ihrem Zuhause fliehen müssen, aus Angst um ihr Leben und das ihrer Kinder, dann brauchen Sie vor allem unbürokratische und schnelle Hilfe. In Bayern gibt es 28 Frauenhäuser mit insgesamt 340 Plätzen. Einen Platz zu bekommen ist reine Glückssache. Jedes Jahr werden 3000 Frauen abgewiesen. 
Das gesamte Hilfesystem muss endlich ausgebaut und deutlich besser finanziert werden und zwar bundeseinheitlich und mit einem verlässlichen Anteil des Bundes an der Finanzierung. Keine einzige getötete Frau mehr! #keinemehr